Hausbesitzer, die über eine Photovoltaikanlage mit Speicher nachdenken, streben oft nach Unabhängigkeit von großen Stromkonzernen und politischen Entwicklungen. Eine Batterie soll dabei helfen, möglichst viel des selbst erzeugten Stroms im eigenen Haushalt zu nutzen und i m optimal Fall nichts einzuspeisen. Viele möchten zudem sicherstellen, dass ihr Zuhause auch bei einem Stromausfall weiterhin mit Strom versorgt wird.
Doch bei genauer Betrachtung stellt sich heraus, dass die Versorgung aus einem Stromspeicher bei Netzausfall technisch komplex und nicht immer gut umsetzbar ist . Zwar werben viele Speichersysteme damit, eine Art von Notstrom bereitzustellen, doch was genau dahinter steckt, ist für Laien oft schwer verständlich. Die Folgenden Erklärungen sollen daher einen klaren Überblick über die verschiedenen Konzepte und technischen Lösungen bieten.
Jedes Haus und jede Wohnung wird über drei separate Stromphasen versorgt. Die elektrischen Geräte und Steckdosen sind auf diese Phasen verteilt. Nur wenige Geräte, wie etwa der Herd, sind tatsächlich dreiphasig angeschlossen. Wenn ein Notstromsystem nur eine Phase versorgt, können im Falle eines Stromausfalls nur die Geräte mit Strom versorgt werden, die an diese spezifische Phase angeschlossen sind.
Notstrom:
Bei einer eingebauten Notstrom-Stromfunktion kann der gespeicherte Solarstrom bei Bedarf genutzt werden, um bestimmte Verbraucher mit Strom zu versorgen. Die Fähigkeit, während eines Stromausfalls Strom bereitzustellen, hängt jedoch von der Konfiguration des Solarsystems ab. Normalerweise ist die Notstrom-Stromfunktion auf einphasige Verbraucher beschränkt und schaltet sich nicht automatisch ein.
Ein Vorteil dieser Art der Stromversorgung ist nicht nur, dass Sie im Falle eines Stromausfalls nicht im Dunkeln stehen, sondern auch, dass keine zusätzlichen Komponenten in das Speichersystem integriert werden müssen, es sei denn, Sie entscheiden sich für eine Wechselrichter-Steckdose. Bei dieser Notstromversorgungsvariante ist eine Steckdose direkt mit dem Wechselrichter verbunden und liefert Strom für die angeschlossenen Geräte aus Ihrer Solaranlage. Ein Wechselrichter zur Umwandlung von Gleichstrom in Wechselstrom ist für alle Varianten erforderlich.
Ersatzstrom:
Speichersysteme mit Ersatzstrom-Stromfunktion schalten normalerweise automatisch alle Verbraucher auf Batteriestrom um, wenn ein Stromausfall auftritt. Je nach Konfiguration können sowohl einphasige als auch dreiphasige Verbraucher mit Strom versorgt werden, sodass nicht nur einige, sondern möglicherweise alle Geräte weiterhin genutzt werden können. Bei einem Stromausfall dauert es normalerweise zwischen fünf und 20 Sekunden, bis die Beleuchtung wieder einschaltet und der Kühlschrank seine volle Kühlleistung erreicht.
Darüber hinaus sind Ersatzstrom-Stromsysteme in der Lage, selbstständig neu zu starten (Schwarzstartfähigkeit), wenn die Sonne untergegangen ist und der Stromspeicher erschöpft ist. Sobald am nächsten Morgen ausreichend Sonnenlicht vorhanden ist und der Speicher sich wieder auflädt, startet das Ersatzstrom-Stromsystem automatisch neu. Um die Ersatzstrom-Stromfunktion zu nutzen, können zusätzliche Produkte und eine erhöhte Installationskomplexität erforderlich sein.
Inselstrom:
Systeme für Inselstrom sind nicht mit dem öffentlichen Stromnetz verbunden. Obwohl sie hauptsächlich im Zusammenhang mit Photovoltaikanlagen stehen, können sie auch auf fossiler Basis betrieben werden (z. B. mit dieselbetriebenen Generatoren). Häufig wird eine solarbetriebene Inselanlage als Lösung gewählt, wenn kein Anschluss an das Stromnetz möglich ist. Kleine Verbraucher wie Kühlschränke, Fernseher, Gartenhäuser oder Ferienhäuser können so vollständig mit Strom versorgt werden.
Auch für eine Inselstromanlage wird ein Wechselrichter benötigt.