Herstellung von Polysilizium als Ausgangsmaterial für monokristalline Wafer
Zunächst wird auf die Herstellung von Polysilizium eingegangen, da dieses das Ausgangsmaterial für mono- und multikristalline Wafer darstellt.
Quarzsand (SiO2) wird im Lichtbogenofen bei 1800°C zu metallurgischem Silizium (98%) reduziert.
Bei einem Lichtbogenofen entlädt sich ein Lichtbogen zwischen dem Schmelzbad und der Elektrode.
Alternativ wird auch der Schmelz-Reduktionsofen verwendet. Hier taucht die Elektrode in die Schlacke ein. Die Heizleistung entsteht vor allem durch den Stromfluss durch die als elektrischen Widerstand wirkende Schlacke.
Im nächsten Produktionsschritt wird das MG-Silizium Silanprozess zu Polysilizium (99,999%, 5N, SoG-Si) gereinigt.
5N-Silizium: Solar-Grade –Silizium (SoG-Si) | 9N: Halbleiter, Electronic Grade (EG-Si) | (9N heißt Verunreinigungen < 10-9)
MG-Silizium wird fein gemahlen und mit Salzsäure vermischt. Daraus entsteht im Wirbelschichtreaktor in einer exothermen Reaktion Trichlorsilan (SiHCl3, Siedepunkt bei 31,8°C). Das Gasförmiges Trichlorsilan wird zusammen mit Wasserstoff an einem 1350°C heißen Siliziumstab vorbeigeführt => hochreines Polysilizium scheidet sich ab (2m, 30 cm Durchmesser).
Herstellung von monokristallinem Silizium
Hier sind das Czochralski-Verfahren und Zonenschmelz-Verfahren zu nennen.
Czochralski-Verfahren:
Zonenschmelz-Verfahren (float zone):
Das Zonenschmelzverfahren wird für Solarzellen mit höchsten Wirkungsgraden (>20%) angewendet. Das Ausgangsmaterial sind die Polysiliziumstäbe, die zuvor nicht erst zerkleinert und eingeschmolzen werden müssen.
Waferherstellung aus mono- und multikristallinem Silizium
Wafer heißen die maximal 0,2 mm dicken bis zu 30 cm x 30 cm großen Siliziumscheiben, die die Basis für Solarzellen, aber auch für Halbleiterchips (für Prozessoren und Festspeicher) bilden.
Fertigungstechnisch handelt es sich genau genommen nicht um einen Sägeprozess, sondern um einen Schleif- oder Läpp Prozess. (Läppen: Fertigungsverfahren zur Glättung von Oberflächen. Das Schneidkorn ist ungebunden.)
Weil das Sägen der Wafer sehr aufwändig und verlustreich ist, ist man immer noch auf der Suche nach alternativen Prozessen, z.B. auf Basis von Foliensilizium:
String-Ribbon-Verfahren: Das Foliensilizium wird wie eine Seifenhaut zwischen zwei heißen Drähten aus der Schmelze gezogen (geringster Energiebedarf aller Verfahren).
Alle oben gezeigten Prozessschritte werden im Film der Uni Konstanz und im "Mausfilm" anschaulich und ausführlich dargestellt.
Film der Uni Konstanz:
Herstellung einer Silizium-Solarzelle - YouTube
Film mit der Maus:
Solarmaus - Die Seite mit der Maus - WDR (wdrmaus.de)